Vasektomie (dauerhafte Sterilisation des Mannes)

Was Sie vor dem Eingriff bedenken sollten/Voraussetzungen :

Gesetzliches Mindestalter:  25 Jahre

Abgeschlossene Familienplanung, eigene gesunde Kinder

Der Entschluss zu dieser  in der Regel endgültigen Maßnahme soll gründlich überlegt werden. Um  Beziehungsprobleme zu vermeiden, beziehen Sie bitte immer Ihren Partner in diese Entscheidung ein!

Überlegen Sie sich auch zeitlich begrenzte Methoden (Präservative) oder die Empfängnisverhütung der Frau.

Bedenken Sie auch mögliche Veränderungen Ihrer Familienplanung (Trennung, neue Partnerschaft, einen Todesfall … ) mit eventuell neuerlichem Kinderwunsch zu einem späteren Zeitpunkt ! 

Über die Operation :

Die Vasektomie ( männliche Unterbindungsoperation ) ist die sicherste Methode zur Empfängnisverhütung. ( Versagerquote im Promillebereich )

Der Eingriff wird in lokaler Betäubung durchgeführt. Über 2 kleine Schnitte am Hodensack werden beidseits ein kurzes Teilstück des Samenleiters entfernt , die Enden verschorft (koaguliert ) ,mehrfach mit einem Faden unterbunden , versenkt , vernäht . Die Hautnähte sind selbstresorbierend ( müssen nicht entfernt werden ).

Ab wann ist man nach dem Eingriff unfruchtbar?

Nach der Operation müssen die dem Hoden nachgeschalteten Samenbläschen/Prostata (s. Skizze)  von den Resten der Samenfäden  entleert werden.

Dies ist etwa nach 20 – 25 Samenergüssen der Fall und dauert ca. 2 Monate. Nach etwa diesem Zeitraum erfolgen Samenuntersuchungen; wenn keine Samenfäden mehr gefunden werden,  ist dies der Nachweis der Zeugungsunfähigkeit. Erst danach darf auf empfängnisverhütende Maßnahmen beim Geschlechtsverkehr verzichtet werden!

In ausgesprochen seltenen Fällen kommt es durch Zusammenwachsen der unterbundenen Samenleiterenden zu neuerlicher Zeugungsfähigkeit.  Es wird daher empfohlen nach 1 Jahr eine neuerliche Untersuchung auf Samenfäden durchführen zu lassen, Sie erhöhen damit die Sicherheit, dass auch in Zukunft eine Zeugungsfähigkeit ausbleiben wird. Eine 100% Sicherheit gibt es allerdings nicht.

Gibt es die Möglichkeit zur Kostenübernahme?

Es gibt leider im Allgemeinen  von den Krankenkassen keinen Zuschuss  zur Empfängnisregelung und Sterilisation. Die Kosten für den Eingriff und die Spermauntersuchungen sind vom Patienten entsprechend der privatärztlichen Gebührenordnung  selbst zu tragen.

In seltenen Fällen (niedriges Einkommen, soziale Bedürftigkeit) gibt es die Möglichkeit eines Zuschusses – wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an uns, wir werden versuchen, Ihnen behilflich zu sein.

Kann es Komplikationen geben?

Kein medizinischer Eingriff ist völlig frei von Komplikationen.  Trotz größter Sorgfalt kann es während oder nach dem Eingriff  zu Komplikationen kommen, die eventuell eine weitere Behandlung (sehr selten auch im Spital) notwendig machen.

gelegentlich: Infektionen(0-15%)  im Wundbereich, in der Regel gut mit Antibiotika zu behandeln. Eine Keimverschleppung in die Blutbahn (Sepsis) ist extrem selten.

selten: Schmerzen(0-5%) nach dem Eingriff möglich, eher als gering einzustufen, die gängigen Schmerzmittel helfen sehr gut. Sehr selten kommt es durch Narbenbildung des Nervenastes beim Samenleiter zur so genannten Samenstrangneuralgie, extrem selten ist einen operative Korrektur nötig.

Blutungen/Nachblutungen(0-15%): kleinere Blutergüsse im Wundbereich (blauer Fleck) heilen von selbst ab.  Sehr seltene größere Blutergüsse müssen ev. im Spital behandelt werden.

selten: Nebenhodenentzündung/ Hodenabszess, insbesondere nach Vorerkrankungen möglich, durch Gabe von Antibiotika und kühlenden Umschlägen klingt die Entzündung meist spontan ab. Eine Behandlung im Spital (Operation bei Abszess) ist extrem selten.

selten : knotenförmige Bindegewebswucherung  durch Austritt von Samenfäden in das umliegende Gewebe (Spermagranulom) oder Fremdkörperreaktion auf das Nahtmaterial (Fadengranulom) . Bei anhaltenden Beschwerden (Schmerzen) ist extrem selten eine Korrekturoperation nötig.

unschöne Narbe : dicke wulstige Narbe ,ev. verfärbt (Narbenwucherung/Keloid), bedarf extrem selten einer Korrekturoperation.

Verletzung von Blutgefäßen: mit der Gefahr einer Mangeldurchblutung des Hodens und Hodenschrumpfung (Atrophie)ist extrem selten.

allergische Reaktion: auf das örtliche Betäubungsmittel ist sehr selten, schwere allergische Reaktionen mit Kreislaufkollaps/Schock und stationäre Behandlung im Spital sind als extrem selten einzustufen.

Kann eine Unterbindungsoperation rückgängig gemacht werden?

Ja, mit den modernen mikrochirurgischen Techniken ist mit einer Durchgängigkeitsrate von ca. 80% innerhalb von 10 Jahren nach Vasektomie zu rechnen.
Die Schwangerschaftsraten nach Rückoperation liegen  niedriger,  bei etwa 60% (da auch der weibliche Faktor zur Empfängnis dazu kommt).

 

Muss ich mir Krankenstand nehmen?

Einen Anspruch auf Krankenstand gibt es nicht. Es ist ratsam nach dem Eingriff nicht mehr arbeiten zu gehen (Zeitausgleich), da die Gefahr einer Schwellung/Nachblutung in den ersten Stunden am größten ist.

Nach einem problemlosen Eingriff kann man am nächsten Tag wieder problemlos arbeiten gehen.

Muss man nüchtern sein?     Nein

Kann ich selbst mit dem Auto fahren?    Ja

Gibt es Hinweise auf vermehrten Krebs der Prostata oder Impotenz?

Es gibt derzeit keine wissenschaftlichen Beweise für die gehäufte Entstehung von Prostatakrebs. Auch am Hormonhaushalt ändert sich durch den Eingriff nichts, somit sind auch keine Änderungen der Potenz und des sexuellen Verlangens(Libido) zu erwarten.

 

Ablauf der Vasektomie/Terminvereinbarung:

Vom Ablauf ist vor dem Eingriff ein unverbindliches, kostenloses Aufklärungsgespräch vorgesehen. Den Termin dafür bitte ich Sie, sich

tel. unter:  0732 -314900   zu vereinbaren.

Zu diesem Gespräch können Sie gerne auch Ihre Gattin/Partnerin mitnehmen.

Wenn Sie möchten, können Sie im Anschluss an dieses Gespräch den Operationstermin vereinbaren.